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Selbstversuch glutenfrei essen – Bilanz der ersten Woche (Teil 2)

Die erste Woche meines Selbstversuches, mich glutenfrei zu ernähren,  habe ich hinter mir. In Teil Eins der ersten Wochen-Zusammenfassung konntet Ihr den Beginn und die Umstellung auf eine glutenfreie Ernährungsweise beim Frühstück und Mittagessen mitverfolgen. Besonders das Mittagessen machte mir Schwierigkeiten, da ich für gewöhnlich Butterbrote zu mittag esse.

Abendessen
Abends gab es regelmäßig warmes Essen. Hier fiel mir die Umstellung auf glutenfreie Speisen ebenfalls nicht ganz so leicht, da ich ein absoluter Nudelfan bin und mindestens drei bis viermal pro Woche irgendein Nudelgericht esse. Konventionelle Nudeln bestehen aus Hartweizengries. Da Weizen glutenhaltig ist, musste ich nun auf meine heiss geliebten Nudeln verzichten. Die glutenfreie Alternative war nämlich wieder mal sehr teuer und mit Reisnudeln aus dem Asia-Laden kann man mich jagen. Also aß ich Reis mit frischem Gemüse, frisch zubereitete Kartoffeln in verschiedenen Varianten, Hirse mit Gemüse und Minuten-Schnitzel (ohne Panade, da diese meist auch glutenhaltig ist). Im Supermarkt entdeckte ich glutenfreies Paniermehl, verzichtete aber angesichts des Preises lieber. Man muss ja auch nicht alles panieren und mit Salz , Pfeffer und Koriander schmeckte das panadenlose Schnitzel auch ganz passabel.
Soßen fielen erst einmal weg, da sie für gewöhnlich stärke- und damit glutenhaltig sind. Fleisch esse ich generell sehr wenig, so dass diesmal es unter der Woche ganz weg fiel.
An einem Tag gönnte ich mir dann doch noch glutenfreie Spaghetti (teuer!) und leckere selbstgemachte Tomatensoße.

Naschereien und weitere Ernährungsfehler:
Als Schokoholic ist es natürlich nicht so einfach, auf die meist glutenhaltige Schoki zu verzichten. Da die glutenfreien Alternativen mal wieder nicht schmeckten, musste ich da aber durch. So knabberte ich an Walnüssen oder glutenfreien Kräckern und Keksen. Letztere schmeckten mir wider Erwarten sogar sehr gut.

A propos Kekse:
Die erste richtig Ernährungsfehler lauerte im Café, in dem ich mich mit meiner Freundin Chrissie traf. Ich bestellte einen Milchkaffe und schwups, war der mitgelieferte natürlich nicht-glutenfreie Keks in meinem Mund verschwunden. Das fiel mir aber erst auf, als sich der Keks schon auf dem Weg zum Magen befand. Tja, Gewohnheiten sind wohl doch übermächtig und ich war froh, dass ich diese glutenfreie Ernährung nur Testweise mache und meine Fehler nicht körperlich zu spüren bekomme.

Eines Nachmittags lauerte der nächste Ernährungsfehler auf mich: aus purer Gewohnheit bereitete ich mir einen Muckefuck (Kaffee-Ersatz). Den hatte ich nicht verbannt und so stand der schön griffbereit auf der Anrichte in der Küche. Schön blöd, denn so ein Ersatzkaffee besteht zwar aus Zichorien (glutenfreies Wurzelgemüse) aber auch aus glutenhaltiger Gerste und Roggen.

Ein weiterer Ernährungsfehler lauerte auf einer großen Familienfeier am Wochenende. Ich hatte versäumt, glutenfreies Essen vorzubestellen und Alternativen gab es ohne Vorbestellung nicht. So wurde es auch an diesem Tag nichts mit glutenfreier Ernährung.

Zusammenfassung:
Die erste Woche war insgesamt sehr aufwändig, da ich jedes Lebensmittel-Etikett genauestens studieren musste und im Zweifel lieber auf das Produkt verzichtete. Meine Lebensmittel-Vorräte musste ich fast komplett verbannen und diverse Unachtsamkeiten und vertrackte Gewohnheiten stellten mir das ein oder andere Bein. Körperlich fühlte ich mich gut – kein Wunder, ich merke ja meine Ernährungsfehler nicht. Das viele Obst und Gemüse machte mir keine Schwierigkeiten, nur hatte ich vermehrt mit Hungergefühlen zu kämpfen, da ich mich mit den Mengen, insbesondere für meine Mittagspause, teilweise ordentlich verschätzt hatte.
In der zweiten Woche läuft es dann hoffentlich besser….