Die zweite Woche des Selbstversuchs „Glutenfrei essen“ stand an. Mittlerweile verzichtete ich soweit möglich auf alle Fertigprodukte, denn das Etikettenlesen machte mir keinen Spass mehr. Fast überall fand ich etwas glutenhaltiges oder zumindest glutenverdächtiges.
Wie sehen die Mahlzeiten aus?
Das Frühstück gestaltete sich wie zuvor einfach: Kaffee und etwas glutenfreies Müsli – mit Amaranth oder Hirseflocken, nichts schwieriges also…
Die härteste Herausforderung dieser Woche waren die Pausenmahlzeiten für meinen Job. Das glutenfreie staubtrockene Brot aus dem Supermarkt behielt ich zum Wochenanfang noch bei. Joghurt und Obst wurden danach dann immer mehr und mehr zu meinem „Pausenbrot“: Mal Joghurt mit Marmelade, mal mit Amaranth, mal mit Honig, mal alles zusammen, sowie Äpfel, Bananen, Gurken und Tomaten. Da ich vorher nicht diese Mengen Obst und Gemüse zu mir nahm, musste ich wesentlich öfter einkaufen und blöderweise hatte ich dies das eine oder andere Mal vergessen. Mit den benötigten Mengen kam ich auch noch nicht klar. Meist hatte ich zuwenig Joghurt dabei, manchmal zuviele Äpfel, Paprika und Co, manchmal zuwenig davon. Das Ganze auch noch abwechslungsreich zu gestalten, war eine weitere Herausforderung, zumal jetzt im Winter das Angebot dürftig ist. Jeden Tag Äpfel – bäh. Aber marrokanische Erdbeeren im Januar kamen für mich definitiv nicht in Frage. Nein, da bin ich konsequent. Ich kaufe auch keine (Schoko-) Osterhasen im Januar und keine Zimtsterne im September.
Am Mittwoch schlug dann auch noch einmal die Keksfalle zu: Ein Kollege brachte Kekse (glutenhaltige) mit, stellte diese schön auf seinen Schreibtisch und schwupps, hatte ich zugegriffen. Verdammt. Für den Rest des Tages machte ich einen großen Bogen um seinen Schreibtisch und knabberte an meinem Obst – obwohl mein knurrender Magen viel lieber die leckeren Kekse gehabt hätte.
Ab Donnerstag mochte ich dann kein Obst und Gemüse mehr sehen mit der Quittung, dass ich nur meinen Joghurt aß und der Magen wieder knurrte.
Das Abendessen ist für mich unter der Woche die einzige warme Mahlzeit am Tag. Das wurde für mich in dieser Woche immer mehr zum Highlight. Hier klappte das Sattwerden und ich fand es auch wesentlich einfacher, was Abwechslungsreiches zu kochen als die Pausenmahlzeiten für die Firma zusammenzustellen. Hier eine Auswahl meiner Abendessen: selbstgemachte Pizza mit glutenfreiem Mehl, Risotto, Bratkartoffeln und Spiegeleier, Pfannkuchen (wieder mit glutenfreiem Mehl) und glutenfreie Nudeln, auf die ich nicht verzichten wollte, trotz des hohen Preises.
Zusammenfassung der zweiten Woche:
Alles in allem ging diese Woche schon leichter von der Hand. Bis auf Mittwoch hatte ich keine weiteren Fehlschläge, was unbedachtes Essen von glutenhaltigen Lebensmitteln betraf. Gesundheitlich war ich weiterhin fit. Mein Bauch allerdings quittierte das ungewohnte Obst- und Gemüseangebot in dieser Woche mit deutlichem Rumoren und Verdauungsbeschwerden. Mit den benötigten Essens-Mengen gerade für die Mittagspausen muss ich weiterhin üben, denn auch der Magen rumorte manchmal ganz schön….Ich bin gespannt, wie die dritte Woche wird.
Noch einmal lesen: Bilanz der ersten Woche – Teil 1, Bilanz der ersten Woche – Teil 2