Schlagwort-Archive: Supermarkt

Selbstversuch glutenfrei essen – Bilanz der ersten Woche (Teil 1)

Die erste Woche des Selbstversuches, mich glutenfrei zu ernähren, war sehr arbeitsaufwendig und verlief teilweise holprig, soviel kann ich schon jetzt verraten.

Zunächst galt es, das Wissen über Gluten aufzufrischen und sämtliche Lebensmittel in meinem Vorratsschrank einer Prüfung zu unterziehen. Das Ergebnis war überraschend, fast nichts, außer den reinen Gewürzen, Zucker und Salz sowie ein paar Konserven mit Gemüse war glutenfrei. Es ist faszinierend, wo überall Gluten drin enthalten ist. Dachte ich anfangs noch, es reiche, Brot, Nudeln, Müsli und Mehl gegen glutenfreie Alternativen auszutauschen, wurde ich schnell eines Besseren belehrt.
Das Mischgewürz fürs Hackfleisch war ebenso glutenhaltig wie meine Instant-Fleischbrühe, die Tütensuppe und sogar mein Tiefkühlgemüse mit Sosse. Hinten im Kleingedruckten stands: Stärke oder „kann Spuren von Weizen enthalten“.
Da „echte“ Zöliakie-Erkrankte auch winzigste Spuren von Gluten nicht vertragen, ist so etwas dann ärgerlich.
Für eine „richtige“ glutenfreie Ernährungsweise ist es ausserdem nötig, eigene Gefäße, Töpfe, Pfannen und Geschirr zu haben, die nur für glutenfreie Speisen genutzt werden dürfen. Diese werden, wenn noch mehrere nicht-erkrankte Personen mit im Haushalt wohnen, gesondert gelagert, um Verwechslungen auszuschließen. Ich habe für meinen Test diesen Aspekt ausgeschlossen, da ich eine Neu-Ausstattung nur für den Test übertrieben fand.

Meine glutenhaltigen Lebensmittel habe ich dann für den Testzeitraum alle in die hinterste Ecke des Vorratsschranks verbannt, das übrige Weizenbrot eingefroren und das Bier meinem Freund gegeben.
Dann habe ich glutenfreies Brot eingekauft sowie Amaranth- Müsli und Hirse-Flocken. Diese Produkte sind glücklicherweise in gut sortieren Supermärkten und Bio-Märkten leicht zu beschaffen. Vom Preis her allerdings sind sie sehr teuer.

Frühstück
Fürs Frühstück war die Umstellung für mich leicht, da ich eh nur eine Tasse Kaffee und etwas Müsli zu mir nehme. So war es einfach, das normale Müsli durch glutenfreie Alternativen mit Amaranth zu ersetzen. Den Kaffee mit Milch musste ich nicht ersetzen.

Mittagspause
Bei den Pausenbroten für die Arbeit schien es zunächst auch einfach zu werden: Ich kaufte einfach glutenfreies Brot anstelle des üblichen Brotes für die Pause und nahm mir etwas Obst mit. Kantine oder Küche haben wir im Büro nicht, so dass die Pausenbrote meine normale Mittagsmahlzeit sind. Die höheren Preise für glutenfreie Alternativen zeigten sich allerdings deutlich: Das glutenfreie Brot kostet ca. 2,99 Euro. Soviel kostet ein normaler Laib Brot beim Bäcker zwar auch, aber für gewöhnlich reicht dieses Brot dann ca. eine Woche für mich. Mit dem ersten glutenfreien Brot, das übrigens ein Weissbrot war, kam ich gerade mal zwei Tage aus. Mein neues Pausenbrot fand ich sehr gewöhnungsbedürftig, denn auch mit Butter und extra Gurkenscheiben war es sehr trocken und schmeckte nicht so wirklich lecker. Danach kaufte ich ein glutenfreies Mischbrot, das sich allerdings als so trocken herausstellte, dass ich mit jedem Bissen etwas trinken musste, um kein Staub aufzuwirbeln – na gut, etwas übertreibe ich – aber es lecker ist etwas anderes. Mein Kollege fand, das Mischbrot würde wie Tierfutter riechen. Na prima. Für den Rest der Arbeits-Woche stieg ich dann auf Natur-Joghurt mit Amaranth und Hirseflocken um. Zur Abwechslung gab es dazu Äpfel oder Mandarinen und als Zwischenmahlzeit entweder Kohlrabi, Gurken, Möhren oder Kiwis. Dadurch hatte sich in kürzester Zeit mein Obst- und Gemüsekonsum verdreifacht im Vergleich zu sonst. Mit den benötigten Mengen an Joghurt, Obst und Gemüse hatte ich mich allerdings erst einmal gründlich verschätzt, denn es reichte nicht, um satt zu werden und so hatte ich abends einen Bären-Hunger.

Glutenfreies

glutenfreie Pausen-Mahlzeit (c) Das Futterblog

Wie es abends weiterging, könnt Ihr hier im Teil 2 der Wochen-Bilanz lesen…

Die Lupe im Supermarkt

Winzige kleingedruckte Zutatenlisten, kaum zu erkennende Produktbeschreibungen auf den Artikeln? Kleine Preise, die so klein sind, dass man sie nicht entziffern kann?  Dies ist nicht nur ein Problem für Senioren. Auch jüngere Bürger wie ich haben so ihre Probleme, trotz Brille.

Manche Supermärkte haben dieses Problem erkannt und bieten ihren Kunden Unterstützung:

Letzte Woche entdeckte ich beim Stöbern im Edeka in Bad Schwartau Lupen an den Regalen. Mit einer kleinen Kette am Regal angebracht, hilft sie den Kunden beim Entziffern der winzigen Verpackungsaufschrift. Zutaten, Nährwerte, Ernährungsinformationen lassen sich so entziffern werden und unterstützen die Kaufentscheidung.

Das ist doch mal ein Service! Ich hoffe, weitere Supermärkte und Discounter machen dieses nach.